The Irish Folk Festival17 –

               The Great Escape Tour

 

09.11. Bremerhaven – Stadthalle
10.11. Neuenhaus – Aula L. M. Gymnasium
11.11. Worpswede – Music Hall (21.00)
14.11. Buchholz – Empore
15.11. Berlin – Passionskirche
16.11. Rostock – Nicolaikirche
17.11. Hamburg – Fabrik

Quelle: Concerbuero Zahlmann. Immer wieder wird für Musik aus Irland mit der dem Prädikat „typisch irisch“ geworben. Das Irish Folk Festival (IFF) meidet diese Bezeichnung jedoch wie der Teufel das Weihwasser. Denn was ist schon typisch irisch? Der Norden ist unbestritten anders als der Süden, der ländliche Westen mit dem urbanen Osten nicht zu vergleichen. Die grüne Insel in Schub-laden zu stecken ist zum Scheitern verurteilt und zeugt letztendlich von Unkenntnis der zugehörigen Kultur/en. Die „great escape tour“ ist für Künstler da, die es nie in die Kategorie „typisch irisch“ schaffen würden. Sie sind einfach so einzigartig und innovativ, dass sie durch das Raster des Schubladen-Denkens fallen.

Bei der 44. Auflage des IFF wird man Grenzgänger erleben, die beweisen, welche Dynamik und Potential irische Tradition hat. Das Tourplakat bringt diese Botschaft visuell auf den Punkt. Der irische Lachs will nicht in einem Aquarium und erst recht nicht in einer Zuchtfarm darben. Also raus aus dem Aquarium und rein ins Wildwasser! Ausbruchs-geschichten haben immer etwas Faszinierendes an sich. Sie beschäftigen unsere Fantasie. Es geht immer wieder um das Streben nach Freiheit und den Preis, den man dafür zu bezahlen bereit ist. Die irische Geschichte und die mit ihr innig verbundene Musik, Tanz und Gesang bieten viele Beispiele dafür.

CÚIG • Cutting edge Irish music
Cúig heißt auf Gälisch fünf und ist daher für ein Quintett ein ganz brauchbarer Name. Immer wieder überrascht uns Irland mit jungen Talenten, aber Cúig setzen völlig neue Maßstäbe. Als beim All Ireland Fleadh in Derry die Youngsters zum „battle of the bands“ Wettbewerb angetreten sind, war der Jüngste gerade 14 und der Älteste 18 Jahre alt. Sie spielten die starke Konkurrenz an die Wand und hinterließen einen tobenden Saal. Eine Woche im Tonstudio war der erste Preis und so kamen Cúig zu ihrer ersten CD „New Landscapes“. Dazu kam am gleichen Tag noch eine Einladung zur TV-Sendung „Fleadh live“. Seit diesem Tag kennt Cúig in Irland so ziemlich jeder. Wenn man die Cúig Arrangements hört, dann kann man nur staunen, wie reif, ausgeklügelt und auch einmalig sie sich anhören. Sie sind „cutting edge“ oder auf gut Deutsch innovativ. Immerhin spielen die fünf schon seit ihrem fünften Lebensjahr zusammen! In diesen zwölf Jahren sind sie schon weit vor dem Erreichen der Volljährigkeit musikalisch erwachsen geworden und haben ihren „cutting edge“ Sound geschaffen. Sie haben großes Charisma und wickeln jedes Publikum im Nu um den kleinen Finger. Aber nicht nur jedes Publikum. Zahlreiche bedeutende Musiker ziehen vor den Youngsters ihren Hut und betrachten sie als ebenbürtige Mitglieder ihrer Community. „A truly brilliant trad band“ sagt Niamh Dunne von Beoga. Die Fachwelt ist sich einig: Die nächste Band aus Irland, die weltweit schwer einschlagen wird, ist CÚIG.

FUSION FIGHTERS • Step dance extravaganza
Dieses Ensemble setzt in der schrillen Welt des irischen Stepptanzes völlig neue Maßstäbe. Diese tanzenden Derwische geben sich nicht damit zufrieden, einfach noch präziser, schneller und ausgeflippter zu steppen. Nach dem Motto „Kreativität kennt keine Gren-zen“ bringen sie in ihre Performance völlig neue Ideen wie „Body-Percussion“ ein. Mit eisenbeschlagenen Schuhen bearbeiten sie den Boden, mit Händen den ganzen Körper und machen ihn so zu einem Rhythmusinstrument. Da fließt Energie ohne Grenzen. Die Tänzer sind auch ausgebuffte Perkussionisten und inszenieren rasende Duelle zwischen Steppgeräuschen und Trommelwirbeln. Das IFF bietet gerne Künstlern die Bretter, die die Welt bedeuten, um darauf Neues zu testen. Bei solchen Experimenten stehen nicht nur die Akteure sondern auch die Zuschauer unter Strom. Diese wunderbare Spannung wird man im Saal spüren, wenn die Fusion Fighters nach der Philosophie „No risk no fun“ steppen werden. Die Fusion Fighters sind die Speerspitze der neuen irischen Tanz-bewegung: Sie sind die Irish Step Dance Extragavanza.

SOCKS IN THE FRYING PAN • Sizzling tradition
Musiker werfen ab und zu Gimmicks ins Publikum, um ihre Verbundenheit mit den Fans zu zeigen. Dass sich jedoch eine Band am Ende eines Konzertes die Schuhe auszieht und ihre Socken ins Publikum wirft, ist nicht Bestandteil irischer Tradition. Aber bei der „Great Escape Tour“ sind Grenzüberschreitungen ja durchaus gewollt… Die Socks in the Frying Pan leiden im besten Sinne des Wortes an einer Überdosis Energie. Diese äußert sich nicht nur in beschwingter Musik, sondern in überschäumender Spielfreude und einer ge-waltigen Portion Humor. Am liebsten nehmen sich die „Socken“ aber selbst auf die Schippe und der abgedrehte Bandname ist der beste Beweis dafür. Mit virtuos gespielter Fiddle, diatonischem Akkordeon und Gitarre grooven sich Aodán Coyne und die Brüder Shane und Fiachra Hayes durch die Jigs & Reels. Bei der Liedauswahl findet man sowohl Traditionals aber auch Klassiker von Songwritern der letzten 30 bis 40 Jahre. Wenn das Trio selber ein interessantes Thema entdeckt, dann ist Aodán Coyne zur Stelle und schreibt seinen eigenen Song darüber. Die Besucher des IFF 2016 werden sich sicher noch an ihn erinnern. Jetzt wird seine feine Stimme noch durch bestens abgestimmten mehrstimmigen Gesang abgerundet. Die Socks in the Frying Pan wurden für ihre Art Irish Folk „kross gebraten“ oder „sizzling tradition“ von der Irish Music Association als ‘New Band of the Year’ ausgezeichnet.

EMMA LANGFORD • Soul searching songs
Eine gute Balance zwischen dem Irland von heute und dem von gestern gehört schon immer zum IFF. Daher ist stets ein fester Platz den irischen Singer/Songwritern reserviert, die nicht nur über die Vergangenheit, sondern auch über die Gegenwart reflektieren. Manchmal gönnen sie uns sogar eine überraschende Perspektive, wie sie sich eine bessere Zukunft der grünen Insel vorstellen. Aktuell wird diese Perspektive weiblich sein, denn mit Emma Langford wird eine Songstress zu hören sein, die mit ihren ganz eigenen Inhalten und Melodien immer mehr an Bedeutung und Ansehen gewinnt. Emma gehört genau zu den Kulturschaffenden, die nicht zum Main-stream gehören wollen und die die „great escape“ Mentalität jeden Tag aufs Neue leben.

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