BASS SULTAN HENGZT (Hip Hop)

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Über kaum jemanden im deutschen Hip Hop wurde in den vergangenen Wochen so viel gesprochen, wie über ihn. Mit dem Cover von „Musik wegen Weibaz“ entfachte Hengzt überraschend eine neue Debatte zum Thema:  Wie homophob ist der deutsche Hip Hop heute wirklich?

BD_Bass_Sultan_Hengzt_2015_albumcover_premium_editionNachdem er das Cover seines neuen Albums veröffentlichte, auf dem zwei Männer kurz vor einem innigen Kuss zu sehen sind, brach über Bass Sultan Hengzt ein Shitstorm ungeahnten Ausmaßes herein. Diesen jedoch machte er sich clever zu Nutze und stellte seine „Haters“ mit alternativen Cover-Artworks bloß, auf denen er die haarsträubendsten Kommentare zusammentrug.

Nach seinen ersten Auskopplungen „I Love Haters“, und „Flasche mit Licht“, die sowohl klare Ansagen beinhalten und Hengzt zudem mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein präsentieren, steht nun der Release seines neuen Albums im Fokus. Eingängig, abwechslungsreich und im besten Sinne poppig – „Musik wegen Weibaz“ entstand in Rekordzeit und präsentiert den Rapper so selbstbewusst, kreativ und überzeugend wie vielleicht noch nie zuvor.

„Natürlich habe ich früher harte Rapmusik gemacht, aber ich war nie ernsthaft homophob. Wer wirklich denkt, dass man Schwule verbrennen müsste, den muss man einfach vorführen.“ – Bass Sultan Hengzt

BD_Bass_Sultan_Hengzt_press2015_2_by_Oliver_RathInfo:

Bass Sultan Hengzt ist zurück. Obwohl, das stimmt gar nicht: Seit er letztes Jahr eine längere Releasepause beendete und sein Album „Endlich erwachsen“ direkt auf Platz 3 der deutschen Charts platzierte, war Hengzt permanent am Start: Auf der Bühne mit Rap-Superstar Sido, im Berliner Nachtleben mit der größten Frauen-Entourage seit Hugh Hefner. Und im Studio, wo in Rekordzeit sein neues Album „Musik wegen Weibaz“ entstand. Und das ist schlicht und ergreifend das beste Album seiner Karriere: eingängig, abwechslungsreich, im besten Sinne poppig – und natürlich wieder ein Musik gewordener Fickfinger an jegliche Erwartungshaltungen.

„Ich liebe es, Leuten auf den Sack zu gehen.“ Bass Sultan Hengzt freut sich diebisch. Kein Wunder, hat er doch gerade das halbe Internet aufgemischt. Und das mit einer Aktion, die typisch Hengzt und gleichzeitig schlicht genial ist: Das Cover der Premium Edition von „Musik wegen Weibaz“ , das der Berliner vorab im Netz verbreitet hat, zeigt zwei Männer, die kurz davor sind, sich innig zu küssen. Und natürlich brach ein homophober Shitstorm sondergleichen über Hengzt herein – für ihn eine regelrechte Steilvorlage: Die „besten“ Kommentare samt Fotos der Urheber veröffentlichte Hengzt direkt auf Facebook.

„Natürlich habe ich früher sehr harte Rapmusik gemacht, aber ich war nie ernsthaft homophob. Und wer wirklich denkt, dass man Schwule verbrennen müsste, ist einfach der größte Spast der Welt. Und diese Leute muss man einfach vorführen.“ Dass das Cover mit dem Album eigentlich nichts zu tun hat und zunächst nur als Scherz gedacht war: geschenkt. Hengzt hat seinen Spaß damit. „Ihr wollt das nicht? Dann mach ich das erst recht!“

Die Attitude, die hinter dieser Aktion steckt, zieht sich jedoch durch das ganze Album: Hengzt feiert sich, und wer ihn nicht feiert, dem geht der bekennende Sturkopf Hengzt mit voller Absicht auf den Sack. „Die Szene akzeptiert mich nicht? Cool, feier ich. Ich will Weibaz imponieren, nur deswegen bin ich Musiker“, grinst er. Und macht zusammen mit seinen Mitstreitern Serk, Kaiserbase und Paul Blaze Musik, die genau diese Haltung widerspiegelt.

„I Love Haterz“ heißt die programmatische erste Single, und auch musikalisch ist das Album ein deftiger Tritt ans Schienbein aller Szenevögel, Realkeeper und Kritiker: Ob Rock’n’Roll, Swing oder Electro – Hengzt macht nur Musik, die seiner Mission namens „Musik wegen Weibaz“ zuträglich ist und Spaß macht. Bei Hengzt geht es eben nicht um philosophische Abhandlungen oder nachdenkliche Trauerstimmung, sondern um „Hände hoch“, charmant und ungestraft die frechsten Ansagen zu machen und darum, im Club angebermäßig die „Flasche mit Licht“ zu bestellen. Und warum? Wegen Weibaz natürlich.

„Ich mache, was ich ich will“, sagt Bass Sultan Hengzt über seine Herangehensweise an die Musik. Und offenbar liegt er mit dieser Einstellung goldrichtig. Frag die Weibaz …

 

Album: „Musik wegen Weibaz“
Single: „Flasche mit Licht (Ich feier mich)“, „I Love Haters“
VÖ: 8.5.2015
Label: No Limits
Vertrieb: Believe Digital

 

Websites:

http://www.sultanhengzt.de/   |   https://www.facebook.com/BassSultanHengzt

 

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