Sisters & Brothers: Zeitlos und großartig!
Künstlerin: Fola Dada
Album: Sisters & Brothers
Veröffentlichung: 07.02. 2025
Label: Fola Dada / Phazz-a-Label
Vertrieb: The Orchard / Al!VE
Photo Credit: Annette Cardinale
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Offizieller Pressetext
Im Leben wie in der Musik geht es um den richtigen Zeitpunkt. Es braucht nicht nur
Erfahrung und Können, sondern auch Mut und Vertrauen, um im rechten Moment
loszulassen. „Sisters & Brothers“, das neue Album von Fola Dada, ist das beste Beispiel für
perfektes Timing. Denn die Einspielung kommt zum genau richtigen Zeitpunkt in der Karriere
der Trägerin des Deutschen Jazzpreises 2022 – exakt in jenem Moment, in dem sie
selbstbewusst sagen und singen kann: „Hier bin ich.“
„Ich“ bedeutet in diesem Fall: viele. Dada leiht auf „Sisters & Brothers“ den
unterschiedlichsten Gefühlen und Genres ihre Stimme. Und bleibt doch stets bei sich.
Vielfalt ist das Markenzeichen der 1977 in Stuttgart geborenen Sängerin, die sich schon
immer mühelos wie glaubhaft zwischen Jazz, Soul, R&B, Pop, Reggae und Clubbigem zu
bewegen wusste. Mit ihren zehn neuen Songs (plus einer gewissermaßen folarisierten
Version der Sade-Nummer „Jezebel“ aus dem Jahr 1985) zeigt sie sich nun auf dem
vorläufigen Höhepunkt ihrer Vermittlungskunst zwischen den Stilen. Auf der Basis der
warmen elektroakustischen Grooves, die ihr von Keyboarder Ulf Kleiner, Bassist Joscha
Glass und Drummer Tommy Baldu zu Füßen gelegt werden, erzählt Dada Geschichten von
Selbstermächtigung, Verlust, Freude und Hoffnung.
Ungemein lässig klingt das, tanzbar und zeitlos – wie eine dieser alten Lieblingsplatten im
Schrank, die man auflegt, wenn man Seelentrost braucht. Man sollte sich aber nicht
täuschen lassen: Retro ist das nicht. Dada verhandelt in ihren Liedern, was ihr und der
Gesellschaft gerade auf den Nägeln brennt. Inhaltlich brodelt, gärt und arbeitet es in den
Songs. Da geht es etwa in Stücken wie „We Run“ oder „Becoming“ um das rasende
Aufmerksamkeitsdefizit unserer Zeit. In „Nowhere Near“ und „Escape“ wiederum dreht es
sich um Themen wie Self Care und den Ausbruch aus den toxischen Mustern der
Gegenwart, während der Titelsong „Sisters & Brothers“ mit Joo Kraus an der butterweich
gespielten Trompete die dringende Notwendigkeit von verständnisvoller Kommunikation zur
Sprache bringt.
.
Dada erhebt dabei nicht mahnend und spaßbefreit den Zeigefinger, sondern liefert sozusagen
gesungene Lebenshilfe. Klug, umsichtig und ermunternd, als Türöffnerin ins Innere der Zuhör-
enden. Was sich übrigens sehr gut mit ihrer Philosophie als Professorin für Gesang und Jazz an der Musikhochschule Mannheim und als Leiterin ihrer Gesangsschule „Stimmwerk“ in Stuttgart deckt. Gleichwohl offenbart Dada, die unter anderem mit Joy Denalane, Edo Zanki, Hellmut Hattler oder als Vocal-Coach bei „Deutschland sucht den Superstar“
arbeitete, mit „Sisters & Brothers“ auch ganz neue Schattierungen in ihrem Oeuvre. Etwa in dem Song „We Will Heal“, der von dem Gedicht „Still I Rise“ der afroamerikanischen Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou inspiriert wurde. Mit hypnotisierender Stimme beschreibt Dada in ihrem Lied die jahrhundertealten Strukturen von Machtmissbrauch, Rassismus und Diskriminierung. Es lässt einem schier das Blut in den Adern gefrieren.
„Ich bin eigentlich ein harmoniesüchtiger Mensch“, erklärt die in Schwaben aufgewachsene Tochter einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters, „aber irgendwann muss man auch mal sagen: bis hierhin und nicht weiter. Die Schärfe in diesem Stück ist für mich
ungewöhnlich und neu.“ Sie verstehe sich mit „We Will Heal“ als Sprachrohr für alle, die
keine Stimme haben. Ähnlich berührend und tief ist der Song „4 Leaf Clover“, mit dem Dada
ihrer vor zwei Jahren überraschend verstorbenen Mutter ein zart gewirktes Denkmal setzt.
Der Fixpunkt im reichhaltigem Spektrum der Sängerin ist zweifellos der Jazz, der ihr nach
eigenen Worten durch den Stepptanz über die Füße in den Körper und von dort in die
Stimmbänder geriet. Das hört man auf „Sisters & Brothers“ an vielen Stellen: Sei es in der
virtuos-verspielten Phrasierung à la Ella Fitzgerald wie im Titelstück, sei es in der erdigen
Tiefe des Ausdrucks, wie man ihn sonst nur von einer Billie Holiday oder Nina Simone kennt.
Dennoch hält es Dada für das schönste Kompliment, wenn man sie nicht als Jazz- oder
Soulsängerin bezeichnet. Sondern einfach nur als Sängerin. „Dann geht mir das Herz auf“,
sagt sie, „denn genau das ist mein Anliegen: Ich möchte gerne die ganze Welt abbilden mit
meinem Gesang.“ Mit „Sisters & Brothers“ gelingt dies Fola Dada vollauf: Sie singt das
Leben.
Fola Data – Sisters & Brothers Live:
07.02.2025 – Stuttgart: Bix (Release Konzert)
14.02.2025 – Hamburg: Nica Jazz Club
15.02.2025 – Dortmund: Domicil
27.02.2025 – Mannheim: Ella & Louis
15.03.2025 – Weinstadt/Endersbach: Jazztage (Jahnhalle)
21.03.2025 – Bonn: Dottendorfer Jazznacht
22.03.2025 – Düsseldorf: Jazzschmiede
25.04.2025 – Lörrach: Jazztonne
26.06.2025 – Neuwied: Abtei Rommersdorf