Klang, Traum, Reise

Künstler: Mantocliff
Album: Dream Dog
Veröffentlichung: 24.01.2025
Label: Radicalis Music
Publisher: The Orchard
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Pressetext (Auszug):

 Auf ihrem zweiten Album, „dreamdog“, erschaffen mantocliff eine eigene Welt: unverblümt, aufrichtig und direkt – gelegentlich mit Ausflügen ins Abstrakte, aber jederzeit mühelos melodisch und kunstvoll strukturiert. Die bemerkenswerte Ausdruckstiefe, die bereits in ihrer vorherigen Veröffentlichung, „umbilical“, vorhanden ist, wird nicht nur aufrechterhalten, sondern auch über eine fesselnde [40?]-minütige Spielzeit hinweg reichlich ergänzt, von Knochen erschütternden Details bis hin zu sich stetig verändernden Produktionselementen.

Intim und offen legen verwobene akustische Gitarrenmuster das Gerüst für Nives Onoris sofort erkennbare Gesangsdarbietung. Durch einzigartige Verzierungen und herzzerreißende Glissandi verleiht ihre Stimme bisher unbekannten Emotionen Ausdruck, indem sie gleichzeitig Tore zum Antiken und zum Zeitgenössischen öffnet. In Onoris Gesang gibt es eine gewisse nicht-westliche Qualität (vielleicht erinnernd an indische Raga-Improvisation?) – und dennoch ist sie fest verwurzelt in Pop-Sensibilitäten. Selbst ein Hauch von Americana ist zu erkennen, tief in einigen der Instrumentals eingebettet, aber nie nur als oberflächliche Anspielung; vielmehr als Ausdruck des universellen Sehnens, das man sowohl in Lap-Steel-Gitarren-Slides als auch in Alphorn-Echos erkennen kann. Die Mitwirkung des Co-Produzenten Raphaël Rossé am Euphonium ist wie eine langgezogene Trauerode, die eine Balance zwischen gefühlvollem Wehklagen und feierlichem Fanfarenspiel herstellt.

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In einer parallelen Entwicklung enthüllt das Album einen dynamischeren und vorwärtsgerichteten Sound, gekennzeichnet durch verzerrte Drums und sporadische Ausbrüche von Synthesizer-Chaos. Es ist, als wäre der Stecker nicht ganz fest eingesteckt – aber auf die aufregendste Weise möglich. Während es vielleicht eine Übertreibung wäre, einige Tracks als Clubhymnen zu bezeichnen, strahlen ihr ansteckender, eingängiger Charakter eine euphorische Energie aus, wenn auch mit einem Unterton von Dunkelheit. Inmitten ruhiger Momente treten elektrisierende Passagen auf, in denen modifizierte Vocals über insektenhaften Synths hallen, neben pulsierendem Aufbauschen und gelegentlichen 808-Drops liegen die alles unterstreichenden berauschenden Harmonien.

Die Art und Weise, wie die Gruppe im Handumdrehen von gefühlvollen zu experimentelleren Territorien wechselt, ist nur ein Beispiel für mantocliffs Affinität zum fragmentierten Songwriting. Es bewegt sich wie der Lauf eines Flusses, windet und mäandert, mit Biegungen und Wendungen, die einen linearen Weg verweigern, aber unweigerlich zum Ozean führen. Manchmal fühlt es sich an, als ob mehrere Inkarnationen von Onori selbst gleichzeitig singen – zuerst als Duo, dann als Ensemble, später als voller Chor von verwandelten Gesangszeilen, die direkt ins Herz dringen.

Tracklist Dream Dog:

01    pyramid garden
02    bamboo
03    centuries
04    so far
05    anything
06    that song is about
07    dust
08    seed five
09    dream dog
10    seed six
11    ocean
12    blood orange electric
13    electric lines
14    seed eight
15    narcissus‘ future